Unnötiges weglassen, auf Verpackungsmaterial verzichten, Reduktion auf das Produkt: Was bei vielen Konsumgütern im Trend liegt, setzt sich auch in der Hygienebranche immer mehr durch. Denn bei Handtüchern, Toilettenpapier und Spendersystemen für Seifen und Desinfektionsmittel kommt es nur auf den Inhalt an.
Ohne Umverpackung, ohne die ansonsten bei Rollenhandtuch- und Toilettenpapier handelsüblichen und Volumen kostenden Papp- oder Kunststoffhülsen, ohne überflüssige Wegwerfteile lässt sich nicht nur mehr Produkt auf gleichem Raum unterbringen, so lassen sich auch Müll vermeiden und Wechselintervalle reduzieren – also ein effektiveres Waschraum- und Toilettenmanagement für so manches Unternehmen.
An erster Stelle steht dabei natürlich der ökologische Gedanke. Wo auf Verpackung und Wegwerfkomponenten verzichtet wird, bleibt – sobald Handtuch- oder Toilettenpapierrolle aufgebraucht sind – auch nichts übrig. Und der Verzicht auf überflüssige Teile aus Kunststoff und Pappe sorgt so gleich zweifach für eine entscheidende Reduzierung der Umweltbelastung. Die Produktion der Teile kann entfallen. Am Ende müssen sie nicht weggeworfen beziehungsweise wieder dem Rohstoffkreislauf zugeführt werden. Das verringert den CO2-Fußabdruck – und Entsorgungskosten entfallen.
Dass sich aus den ökologischen Vorteilen auch klarer ökonomischer Nutzen ziehen lässt, liegt auf der Hand. Am Ende sind es die ganz einfachen und daher umso einleuchtenderen Argumente, die für mehr Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung sprechen. Durch eine bis in den Kern kompakte Wicklung kann mehr Papier in gleicher Qualität auf eine Rolle gepackt werden. Und eine Rolle, die länger hält, muss nicht so oft ersetzt werden. Verlängerte Nutzungsdauer bedeutet also immer auch einen minimierten Arbeits- und Zeitaufwand für das Hygienepersonal.
Während eine Rolle handelsübliches Handtuchpapier in der Regel rund 650 Blatt enthält, lassen sich durch den Verzicht auf die am Ende zu entsorgenden Kunststoff- und Pappteile circa 1.250 Blatt auf eine Rolle packen – und das bei gleichem Volumen. Das sind 94 Prozent mehr Papier auf einer Rolle. Und bei gleichem Volumen aber mehr Kapazität lässt sich natürlich auch mehr Papier auf gleicher Fläche lagern.
Auch Falthandtücher im Spender, die ebenfalls ohne Kunststoffteile auskommen, können da nicht mithalten. Nur rund 400 Blatt passen in einen Spender. Falthandtücher haben also ein Volumenproblem. Sie benötigen eine größere Lagerkapazität und die Nachfüllzyklen sind deutlich kürzer als bei Rollensystemen. Noch eklatanter fällt der Materialzuwachs bei Toilettenpapier ohne Papprolle aus. 662 Blatt passen auf eine Rolle mit gleichem Volumen zur handelsüblichen Rolle mit 250 Blatt Papier. Das bedeutet eine Steigerung von 160 Prozent.
Die Pandemie hat uns gezeigt, wie wichtig Handhygiene und die Desinfektion von Flächen vor allem in den von vielen Menschen frequentierten Toilettenbereichen ist. Am besten also, man kommt erst gar nicht in Kontakt mit kritischen Punkten. Der Vorteil der kompakt gewickelten Rollen: Sie lassen sich in formschönen, intelligenten Spendersystemen unterbringen. Diese reagieren sensorgesteuert auf Bewegung und schneiden die Papierrolle in einzelne Tücher. Dabei lässt sich die Papierlänge flexibel einstellen.
Unternehmen wie Tubeless Deutschland zum Beispiel setzen dabei ganz auf den Nachhaltigkeitsaspekt, der auch für ihre Kunden im Fokus steht. Alle Handtuch- und Toilettenpapiere sind zu 100 Prozent aus recyceltem Papier hergestellt und mit dem Ecolabel zertifiziert. Für jede Waschraumanforderung und -größe stehen entsprechende Spendersysteme zur Verfügung, die kontaktlos bedient werden können. Außerdem lassen sich die Füllstände der smarten Systeme remote kontrollieren.
"Systeme, die mit Sensoren ausgestattet sind, ermitteln die Frequentierung und Füllstände an eine App und zeigen an, wann wieder befüllt werden muss. Das bedeutet eine erhebliche Zeitersparnis für das Reinigungspersonal, weil aufwändige Kontrollen entfallen, zudem werden unnötige Leerstände vermieden. Auch die Blattlänge beim Handtuchpapier kann per App gesteuert werden", sagt Harema-Geschäftsführer Stefan Hammel. Der Fachgroßhändler für professionelles Reinigungs- und Hygieneequipment ist überzeugt, dass sich nachhaltige und ressourcenschonende Konzepte in Verbindung mit smarten Lösungen auf dem Markt durchsetzen werden.
Auch Hans-Peter Lemke, Geschäftsführer des Hygienespezialisten Heinz aus dem bayrischen Aschheim, sieht, dass immer mehr Kunden auf den Nachhaltigkeitsaspekt bei Hygieneartikeln großen Wert legen: "Für unsere Kundengruppen wie Schulen, Gemeinden und Kindergärten ist der Punkt Müllvermeidung und ressourcenschonende Produktion der wichtigste, gerade bei Verbrauchsartikeln wie Handtuchrollen und Toilettenpapier. Umso besser, wenn man für Kunden mit vielen dezentralen Einrichtungen hier entsprechende Komplettlösungen und zertifizierte Systeme für den Waschraum anbieten kann.“"
Verbrauchsmaterialien für Waschräume und Toilettenbereiche bergen ein nicht unerhebliches Optimierungspotential. Mit dem Einsatz von ressourcenschonenden, ökologisch zertifzierten Papieren und hygienischen Spendersystemen investieren Unternehmen nicht nur in mehr Nachhaltigkeit, sondern erhöhen auch die Effizienz für das im Hygienebereich eingesetzte Personal.
Christiane Diekmann | markus.targiel@holzmann-medien.de
Quelle: Ökologie im Waschraum: Weniger ist mehr - rationell reinigen Gebäudedienste (rationell-reinigen.de)
Holzmann Medien GmbH & Co. KG